Theater im Quartier (TIQ)

Am Beginn des Theaters stand die Polis (die Stadt) und ihre Bürger. Die Anliegen, Probleme und Perspektiven der Stadt und ihrer Bürger wurden auf der Bühne mit spannenden großen und sinnlich aufregenden Geschichten verhandelt.

Im Zentrum standen immer die Bürger, auch wenn auf der Bühne Helden standen. Die Bürger selbst waren die Helden. Und sie saßen nicht nur vor der Bühne. Sie standen auch auf ihr und spielten.

So wollen auch wir mit unserem Theaterprojekt zurück in die Stadtteile unserer Stadt und unseres Landkreises und die Lebenssichten, Gefühle und Fragen unserer Mitbürger:innen an unsere Stadt und unsere Zeit theatral erkunden und aus ihnen spannende Geschichten machen. Auch wir wollen wir mit ihnen gemeinsam auf die Bühne und in den verschiedensten Spielformen spannende Geschichten erzählen.

Dafür steht uns die moderne Studiobühne in der Kulturkirche St. Jakobi zur Verfügung. Aber auch andere neue Spielorte können und werden wir finden.

Aber eines soll bei uns ganz anders sein als in der griechischen Polis. Dort durfte nur der männliche freie Bürger Spieler sein. Unsere Spieler:innen werden sein, was sie sind und was sie sein wollen.
Menschen, die nicht im Rampenlicht des Lebens stehen, bekommen so eine Bühne für ihre Sicht, ihre persönlichen Geschichten. Unabhängig von Alter, Herkunft und vorhandener Theatererfahrung wird Kultur, Kunst und Begegnung erfahren, aktiv selbst gestaltet und kann mit Strahlkraft nach Außen wirken.

Wer Freude hat am Ausprobieren, am Theater entwickeln und in einer Gruppe sich selbst und andere besser kennenlernen möchte. Oder auch wer im Rahmen von Veranstaltungen oder Themen mit uns gemeinsam Gedanken und Ideen entstehen lassen möchte, ist herzlich eingeladen, zu uns Kontakt aufzunehmen.

Kontakt

Kreisdiakonisches Werk Stralsund e.V.
Kulturkirche St. Jakobi
Theater im Quartier
Einsatzstellenleitung: Dr. Franz Triebenecker
Jacobiturmstraße 28a
18439 Stralsund
Tel.: 0 38 31 – 30 96 96
Fax: 0 38 31 – 30 96 97
Email: jakobi.triebenecker@kdw-hst.de

Sozialpädagogische Leitung: Maria Ladewig
Tel.: 0162 – 286 02 33
Email: maria.ladewig@kdw-hst.de

Eine Produktion des Kreisdiakonischen Werk Stralsund e.V.  – Das Projekt “Theater im Quartier” wird gefördert aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie.

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Unsere Projekte im Rahmen des Theaters im Quartier

Hier finden Sie mehr über unsere vergangenen und aktuellen Theaterprojekte.

Theater QUEER

Aktuell entwickeln wir mit einer Gruppe von Jugendlichen ein Theaterstück über die Vielfältigkeit der eigenen Identität. Besonders wichtig ist der Gruppe dabei, dem Publikum mehr über queere Identitäten zu erzählen und dabei deutlich zu machen, dass auch queere Menschen ein ganz „normales“ Leben, jenseits allgemein angenommener Klischees, führen.

Mehr zu dem queeren Theaterstück “Das aber bin ich” erfahren Sie hier.

Theater mit Kindern aus Grünhufe

Gemeinsam mit der Aufsuchenden Jugendsozialarbeit Grünhufe und der Escuelita (Sturmvogel e.V.) ließen wir eine Theatergruppe für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren im Stadtteil Grünhufe entstehen.

Wir entschieden uns für das Theaterstück „Papas Seele hat Schnupfen“ von Franz Triebenecker auf die Bühne zu bringen. Das Theaterstück ist angelehnt an das gleichnamige Buch der Autorin Claudia Gliemann. Es thematisiert kindgerecht, ernsthaft und zugleich hoffnungsvoll wie Nele (ein 10-jähriges Mädchen) die Depression des eigenen Vaters erlebt.

Gebündelt wurde die Arbeit in einer Theaterferienwoche in der Kulturkirche St. Jakobi. Neben der Arbeit an und mit dem Stück sowie den dazugehörigen Proben haben wir auch kindgerecht über das Thema Depression gesprochen. Und natürlich gab es auch viele Spiele und ein buntes Freizeitprogramm.

Der krönende Abschluss der Woche war die gut besuchte Aufführung des Theaterstückes am Samstag, dem 11.02.23 um 11.30 Uhr im Gustav-Adolf-Saal der Kulturkirche St. Jakobi.

Hier gelangen Sie auch zu dem Beitrag des NDR: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Premiere-des-Kindertheaterstuecks-Papas-Seele-hat-Schnupfen-,nordmagazin104426.html

“Die Frau, die gegen Türen rannte”

Im Rahmen unserer Netzwerkarbeit in den Stadtteilen wurde deutlich, dass das Thema „häusliche Gewalt“ für die Mehrheitsgesellschaft nahezu unsichtbar bleibt.

Statistiken offenbaren, dass jede vierte Frau in ihrem Leben mindestens einmal von häuslicher Gewalt betroffen ist. Liebe, Abhängigkeit, ungleiche Machtverhältnisse, Loyalitätskonflikte und/oder nicht zuletzt die Angst vor dem Partner und um das Wohl der Kinder drängen die Frau in eine Rolle der Hilflosigkeit und Ohnmacht. Diese Umstände führen dazu, dass das Leid der betroffenen Frauen (und Kinder) in unsere Gesellschaft nahezu unsichtbar sind.

Die Inszenierung des Theaterstückes „Die Frau, die gegen Türen rannte“, sollte einen Beitrag dazu leisten, dieses Thema sichtbarer zu machen. Neben Vorstellungen in Stralsund konnten wir das Stück auch in Greifswald und Rostock auf die Bühne bringen.

Theater im ländlichen Raum

In Ribnitz-Damgarten konnten wir in Kooperation mit der Tagesklinik des Helios Hanseklinikums Stralsund eine Theatergruppe entstehen lassen.

Menschen mit psychischen Belastungen aus dem ländlichen Raum spielen hier Theater und erleben sich selbst bewusst und lernen neue Fähigkeiten kennen. Am Ende steht immer mindestens eine Aufführung, welche die Schauspieler:innen stolz im Scheinwerferlicht stehen lässt.

Im Jahr 2022 wurde das Theaterstück „Der Vater“ aufgeführt. In diesem Stück beschäftigten sich die Spieler:innen mit der familiären Verantwortung der Generationen untereinander und füreinander. Gleichzeitig zeigte dieses Stück aber auch, wie solch ein Theater entsteht. Die Spieler:innen spielten eine Theatergruppe, die sich diesem Thema annimmt. Theater im Theater. Therapie in der Therapie.

Aktuell wird an dem Stück „Die Chorprobe“ gearbeitet. Ein komödiantisches Theaterstück über Menschen einer Pflegeinrichtung, welche für Probleme und Fragen der Energiekrise ganz eigene kreative Antworten parat haben.

Theater mit jungen Menschen der Lernwerkstatt in der Frankenvorstadt

In der Frankenvorstadt konnten wir die jungen Menschen der Lernwerkstatt, für die Mitwirkung an der inklusiven Theaterproduktion „Meister und Margarita“ gewinnen.

Mit eigenen Rollen in der Geschichte und Nebenrollen bilden die jungen Schauspieler:innen einen bedeutenden Teil der Inszenierung.

Das Theaterstück – Der Fischer und seine Frau

Wer spricht schon mit Fischen? Auch unser Fischer überrascht, als er beim Angeln plötzlich von einem Fisch gebeten wird, bitte nicht verspeist zu werden. Des Fischers Frau Ilsebill weiß genau, dass ein großer, goldener, glänzender Butt, der zudem sprechen kann, kein gewöhnlicher Fisch sein kann. Nein, und so schickt sie ihren armen Mann los mit dem Butt zu verhandeln. Und das mit großen Erwartungen, wie einmal im Leben Shopping-Queen zu werden und den unstillbaren Hunger nach Krabbenburgern zu nähren.  Wie es dem Butt und den Fischen aber dabei ergeht, fragt niemand. In dem Streben nach dem perfekten Glück, vergessen wir welchen Schaden wir dadurch in der Natur anrichten. Der Butt schuftet am Tag und in der Nacht, während die See sich immer weiter verdunkelt. Kann es ihm dabei noch gut gehen und was sind eigentlich seine Wünsche? Bei unserem heiteren, ökologischen Theaterstück zum Mitmachen konnten Kinder aus den Schulen und Kitas verschiedener Stadtteile dies rausfinden. Aufgeführt wurde das Theaterstück von engagierten Laienspieler:innen auf der Studiobühne im Gustav-Adolf-Saal der Kulturkirche St. Jakobi. Eine weitere ausverkaufte Aufführung konnte in Zingst stattfinden.

Im Rahmen einer Sommerfreizeit ging es dann 4 Tage mit 23 Kindern rund um das Thema Wasser. Wir entdeckten Antworten auf Fragen wie „Wieviel Wasser verbrauchen wir am Tag? Wie wertvoll ist Wasser in Kenia? Wie können wir unser Wasser wertschätzen und schützen?“, erforschten spielerisch das Element Wasser und beschäftigten uns mit Wassergeschichten aus der Bibel und der Welt. Im Mitmach-Theater wurden eigene Perspektiven ganz neu erfunden und Hemmungen abgebaut. Selbstbewusst konnten die Kinder bei zwei Theaterstücken in verschiedene Rollen von damals und heute schlüpfen – und genossen auf der Abschlussveranstaltung sichtlich den Applaus des begeisterten Publikums! Gute 2 Wochen später erlebten die Kinder und Mitarbeiterinnen der verschiedenen Kooperationspartner eine exklusiv für sie aufgeführte Theatervorführung „Der Fischer und seine Frau“.