Junger Riese in Kita Inselkrabben in Vitte auf Hiddensee

Am 26. Oktober 2021 pflanzten die Kinder und Erzieher der Evangelischen Kita „Inselkrabben“ des Kreisdiakonischen Werkes Stralsund e.V. und Pastor Dr. Konrad Glöckner der Evangelischen Kirchengemeinde Hiddensee gemeinsam mit dem BUND Mecklenburg-Vorpommern einen „Jungen Riesen“ auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte Inselkrabben in Vitte auf Hiddensee.

Gepflanzt wird ein Nachkomme der Schwedischen Mehlbeere (Sorbus intermedia), ein Baum, der 1913 in Kloster auf Hiddensee vor Haus Wieseneck, Kirchweg 18, gepflanzt wurde. Er befindet sich auf einem privaten Grundstück in Kloster auf Hiddensee und wurde von dem Baumliebhaber Emil Hirsekorn um 1913 gepflanzt. Die Zwillingsenkelinnen wohnen noch immer dort.

Der Baum hat einen Umfang von etwa 2,67 m (gemessen in 1,00 m Höhe, 2017) und ist etwa 23 Meter hoch. Er gehört zu den Naturdenkmalen auf Hiddensee, also zu den ‚Großen Riesen‘. Etwa 180 Baumdenkmale sind gegenwärtig auf Rügen und Hiddensee registriert.

Das Projekt ‚Junge Riesen‘ hat der BUND Mecklenburg-Vorpommern 2011 auf Rügen und Hiddensee begonnen. Hier wurden von vielen fleißigen Helfern Samen oder Stecklinge von Naturdenkmalen gesammelt und in der Baumschule Putbus zu jungen Bäumen herangezogen.

v.l.n.r. Jens Ohseloff (Leiter Baumschule Putbus), Silke Stephan (Alleenpatin Klein Kubitz/Rügen), Katharina Dujesiefken (BUND Mecklenburg-Vorpommern), Anke Meincke (Baumschule Putbus)

„Das war ein Projekt mit einigen unerwarteten Hindernissen“, weiß Katharina Dujesiefken, Leiterin des Alleenprojektes beim BUND M-V zu berichten. „Im ersten Jahr sammelten wir ganz viele Samen von vielen verschiedenen ‚Großen Riesen‘. Das CJD Garz war damals Partner für die Aufzucht in ihrer Gärtnerei. Der Schreck war groß als wir erfahren mussten, dass die Mäuse fast alle Samen aufgefressen hatten. Aber wir ließen nicht locker und sammelten erneut. Mit Herrn Sauerbaum von der Baumschule Putbus und vor allem mit Frau Anke Meincke fanden wir wunderbare fachkundige Hilfe, die bis heute anhält“, so Katharina Dujesiefken.

Noch warten Eiben von dem Naturdenkmal in Swantow, Platanen aus Schaprode und Karnitz, Windflüchterkiefern und Süntel Buchen aus Semper bei Lietzow und noch einige Eichen auf einen geeigneten Standort, möglichst auf Rügen.

Ein Ziel des Projektes ist die Sicherung der genetischen Ressource dieser uralten und widerstandsfähigen Bäume, ein wertvoller Beitrag für den Erhalt unserer Artenvielfalt. „Außerdem möchten wir über die Bedeutung dieser Bäume informieren, denn neben dem hohen Wert für die Natur sind sie vielfach Sinnbild für Seltenheit und Schönheit mit naturgeschichtlichem oder heimatlichem Wert. Am besten gelingt das, wenn wir die Menschen vor Ort mit in dieses Projekt einbinden, so wie heute mit dieser Pflanzung. Die Kinder können ihren „Jungen Riesen“ wachsen sehen, lernen für ihn zu sorgen. Sie sehen aber auch den alten Baum und bekommen so ein Gefühl für die Zeit, die es dauert, bis ein Baum so groß und prächtig ist“, sagt Katharina Dujesiefken.

Quelle: BUND Mecklenburg-Vorpommern